For A… ist eine Reise durch autobiographische Erfahrungen der Künstlerin und der Frau Silke Grabinger. In theatral und filmisch inspirierten Bildern, die assoziativ ineinander übergehen, beschäftigt sie sich in einer sehr persönlichen Weise mit den Schichten und Bedeutungen von Weiblichkeit. Der Blick wird dabei nicht nur auf die Konstruktion von Geschlecht und deren sozialen Repräsentanz gerichtet, oder auf die Konstruktion von Subjektivitätsschemata der Selbst- und Fremd-Inszenierung, wie sie in der Popkultur des post-industriellen Zeitalters zu finden sind. Weiblichkeit dient nicht nur als Projektionsfläche für männliche Fantasien oder als gesellschaftlicher Mechanismus, sondern auch als Möglichkeit und Ausgangspunkt für die Betrachtung von selbst- und fremdauferlegten Erwartungen.
Im Close-up wird das Gesicht zum Face geglättet. Das Face hat weder Tiefe noch Untiefe. Es ist eben glatt. Ihm fehlt die Innerlichkeit. Face bedeutet Fassade (lat. Facies). (Byung-Chul Han: Die Errettung des Schönen. Frankfurt am Main: Fischer. 2015.)
Das Solo von Silke Grabinger setzt sich mit einem reichhaltigem, mediatischem und persönlichem Imaginär von Frau-Sein auseinander und damit, wie die zunehmende gesellschaftliche Fragmentierung sich in der Lebensnarrative, der Identität und dem Selbstverständnis einer Frau niederschlagen. Die Gesichter, die sie wählt, diejenigen, die sie unhinterfragt annimmt und die Gesichter, die in ihr gelesen werden. For A… ist bezeichnenderweise immer für den Anderen, für jemanden, für etwas, nur nicht für sich selbst.
Idea: Silke Grabinger, Dave St-Pierre
Concept, Choreography, Performance: Silke Grabinger
Dramaturgy, Production Management: Angela Vadori
Artistic Support: Olga Swietlicka
Sound: Audio Bomba
Light/Projections: Peter Thalhamer
Costume: Bianca Fladerer
Stage design: Jenny Schleif
Supported: Paula Galimany
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